Für ihre Untersuchungen entnahmen die Forscher um Noah Fierer von der University of Colorado in Boulder Abstriche beider Handflächen von 51 Freiwilligen, die gerade eine Prüfung geschrieben hatten. Die Hand eines durchschnittlichen Studenten beherbergte mehr als 150 verschiedene Arten von Bakterien. 4.700 unterschiedliche wiesen die Forscher insgesamt nach. Davon saßen lediglich fünf Arten auf allen Händen. Groß waren auch die Unterschiede zwischen rechter und linker Hand ein und derselben Testperson: Auf beiden Händen gleichzeitig trafen die Forscher nur 17 Prozent der Bakterien an, schreiben sie im Fachmagazin "PNAS" (DOI 10.1073/pnas.0807920105).
Auffällig: Die Hände der Studentinnen beherbergten bis zu vier Mal so viele Bakterientypen, die auf den Händen beider Geschlechter gefunden wurden, wie ihre männlichen Kommilitonen. Auch die Bakterienvielfalt war bei den weiblichen Testpersonen größer. Laut den Forschern werde die Besiedlung der Hände durch Bakterien von pH-Wert , Schweiß, Hautdicke und Hauttalg sowie Kosmetika beeinflusst.
Außerdem prüften die Wissenschaftler, welchen Einfluss das Waschen der Hände auf die Bakterienansiedlung hat: Dabei stellten sie fest, dass sich manche Bakterien erst geraume Zeit nach dem Waschen wieder vermehrten, andere danach besonders stark vertreten waren. Und obwohl sich die Frauen eigenen Aussagen zufolge häufiger die Hände säuberten als ihre männlichen Kollegen, trugen ihre Hände manche Bakterien in größerer Zahl als diese.