Schönes Haar ist ein Zeichen für Vitalität und Lebenskraft. Je nach Kulturkreis kann eine lange Mähne für Männlich- oder Weiblichkeit stehen. Wenn es um das Thema Haarpflege geht, hat jeder einen (mehr oder weniger) guten Tipp auf Lager. Doch ist der Tipp tatsächlich nützlich? YaaCool hat die beleibtesten Mythen zum Thema Haare auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht.
Mythos Nr. 1: Das Haar wächst voller und dicker nach, nachdem es geschnitten wurde.
Bei diesem Mythos handelt es sich leider um nichts weiter als ein Gerücht! Wie dick unsere Haare werden - sprich: welchen Durchmesser sie besitzen - ist genetisch bedingt. Er lässt sich leider nicht ändern. Die Haare wirken nach dem Schneiden häufig fülliger, weil die durch Alter und Abnutzung dünneren Enden der einzelnen Haare abgeschnitten worden sind. Deshalb wirken frisch geschnittene Haare einfach nur dicker und die Frisur insgesamt voller.
Mythos Nr. 2: Barthaar und andere Körperhärchen wachsen kräftiger nach, wenn man das Haar einmal abrasiert hat.
Hier gilt das zum Kopfhaar festgestellte gleichermaßen: Die einzelnen nachwachsenden Haare können nach der Rasur dicker wirken, sind es aber nicht. Auch die Zahl der Haare ist bei jedem genetisch bestimmt.
Mythos Nr. 3: 100 Bürstenstriche täglich braucht das Haar.
Diese Annahme entspricht nur bedingt den Tatsachen. Gerade langes Haar sollte ein- bis zweimal am Tag gebürstet werden, damit sich keine Kletten bilden. Das Bürsten sorgt auch für eine gute Durchblutung der Kopfhaut und einen gesunden Glanz. Allerdings sollten Sie sich beim Bürsten und Kämmen immer auf die notwendigen Bürstenstriche beschränken. Denn: Eine der Hauptursachen für Haarbruch und sehr strapaziös für die Haare ist nämlich die Haarpflege mit schlecht verarbeiteten und unpassenden Werkzeugen. Die Schutzschicht, welche die einzelnen Haare umgibt, wird durch zu häufiges Bürsten angegriffen. Außerdem wird durch zu intensives Bürsten auch die Kopfhaut gereizt. Es kann darüber hinaus zu vermehrter Talg produktion der Kopfhaut kommen, so dass die Haare schneller fettig aussehen und strähnig werden.
Mythos Nr. 4: Wer zu oft Hüte trägt, bekommt Haarausfall.
Dies ist zum Glück nicht mehr als ein Gerücht. Normale Hüte, Kappen oder Mützen sind für Ihr Haar keine Gefahr. Im Gegenteil: Sie schützen im Sommer beispielsweise vor den (haar)schädigenden Strahlen der Sonne.
Mythos Nr. 5: Wenn Haare regelmäßig geschnitten werden, wachsen sie irgendwann schneller nach.
Falsch! Es ist genetisch bedingt, wie schnell oder langsam unser Haarwachstum ist. Ebenso liegt es in unseren Genen, wie viele Haare uns (nach)wachsen. Auch die Wachstumsgeschwindigkeit lässt sich nicht beeinflussen, sie ist bei Männern etwas höher als bei Frauen. Frauenhaare hingegen werden mit bis zu 80 Zentimetern dafür meist länger als Männerhaare, die im Schnitt bis zu 50 Zentimeter lang werden, bevor sie ausfallen. Da Haare in etwa sieben Jahre lang wachsen, fallen viele aus, bevor sie ihre maximale Länge erreicht haben. Haarlängen über einen Meter hinaus sind deshalb sehr selten.
Mythos Nr. 6: Bier und Eigelb sind pure Pflege für das Haar.
Richtig! Die in Bier enthaltene Gerste stärkt das Haar gründlich. Eigelb verleiht dem Haar einen schönen Glanz und gibt trockenem Haar Feuchtigkeit und Pflege.
Mythos Nr. 7: Wer keine Schuppen haben will, sollte sich seltener die Haare waschen.
Das stimmt nicht: Schuppen sind das Produkt trockener Kopfhaut oder eines vermehrten Befalls mit einem Hefepilz. Das Waschen der Haare hilft im Kampf gegen Schuppen eher: Der Hefepilz ernährt sich nämlich unter anderem von Fetten auf unserer Kopfhaut, die durch das Waschen reduziert werden.
Mythos Nr. 8: Fettiges Haar muss man häufiger waschen.
Bloß nicht - bei häufigem Waschen trocknet die Kopfhaut eher aus, weswegen sie immer mehr Talg produziert. Greifen Sie lieber nur jeden zweiten Tag zur Shampooflasche, damit die Kopfhaut sich erholen kann.
Mythos Nr. 9: Haare mit Shampoo zu waschen, führt irgendwann zur Glatze.
Besonders unter Männern ist dieser Glaube anscheinend weit verbreitet. Sie fürchten die Glatze oft wie der Teufel das Weihwasser. Beim Haarewaschen besteht allerdings kein Grund zur Panik: Die tägliche Haarwäsche wird garantiert keine Glatzenbildung zur Folge haben. Ganz im Gegenteil – die gleichmäßigen Bewegungen führen zu einer gut durchbluteten Kopfhaut, die Haarwurzeln werden von Fetten und Schmutz befreit, so dass das Haar unbehelligt vor sich hin wachsen kann.
Mythos Nr. 10: Haare brauchen tägliche Wäsche mit Pflegespülung.
Falsch! Eine Haarwäsche jeden zweiten Tag ist vollkommen ausreichend. Wichtiger als eine Pflegespülung ist einmal pro Woche eine Intensivkur (bei langen Haaren auch zweimal pro Woche).
Mythos Nr. 11: Splissiges Haar kann man reparieren.
Das stimmt leider nicht – sind die Haare einmal gebrochen, hilft nur noch die Schere. Oft liegt es bereits in den Genen, ob von Pflege oder anderen Einflüssen wie Krankheit gestresste Haare zu Spliss neigen. Derartig kaputte Haare müssen sofort abgeschnitten werden, sonst zieht sich der Spliss immer weiter nach oben hoch. Die vielen Repair – oder Anti-Spliss- Spülungen wirken lediglich vorbeugend. Sie können dabei helfen, dass Spliss gar nicht erst entsteht.